⚓ Malta 2025: Rechtssichere Yachtnutzung statt steuerlicher Illusionen

Malta galt über viele Jahre hinweg als europäischer Vorzeigestandort für steuerlich optimierte Yachtstrukturen. Mit dem Ende des früheren Lease-Modells ist jedoch eine neue Realität eingetreten: Heute steht Malta nicht mehr für steuerliche Vereinfachung, sondern für rechtlich belastbare, substanzbasierte Yachtnutzung innerhalb eines strengen EU-Rahmens.

Wenn Sie überlegen, Ihre Yacht unter maltesischer Flagge zu registrieren oder zu betreiben, sollten Sie die aktuellen Bedingungen und Chancen genau kennen.


🧭 Was Sie heute über Malta wissen müssen

Nach dem Aus für das Malta Lease Scheme 2018 gilt: Steuerliche Sondermodelle existieren nicht mehr. Stattdessen setzt Malta auf regulatorische Qualität, transparente Verfahren und digitale Prozesse.

Sie profitieren heute dann von Malta, wenn Sie bereit sind:

  • echte Substanz vor Ort aufzubauen (z. B. Büro, Geschäftsführung, Buchhaltung),
  • ein professionelles Nutzungskonzept zu verfolgen,
  • die Anforderungen von EU-Behörden – insbesondere Ihres Wohnsitzfinanzamts – zu erfüllen.

⚠️ Was nicht mehr funktioniert

  • Fiktive Nutzung zur Mehrwertsteuer-Reduktion
  • Papiergesellschaften ohne operative Realität
  • „Privater Spaßkauf“ ohne strukturierte Charterkonzeption

Malta ist heute kein Ort für steuerlich motivierte Kurzprojekte. Sie benötigen Substanz, Disziplin – und Erfahrung.


📊 Welche Möglichkeiten bietet Malta heute?

  1. Indicative Lease Model (2024)
    Leasing nach realwirtschaftlichen Parametern (kein Steuermodell), vorab durch die maltesische VAT-Behörde genehmigt.
  2. Professioneller Charterbetrieb
    ISM-/ISPS-Konformität, STCW-Crew, vollständige EU-Meldestruktur – geeignet für Yachten ab ca. 24 m.
  3. Strukturierung über Holding- und Operating-Gesellschaften
    Ideal für institutionelle Eigentümer, Family Offices oder Non-EU-UBOs mit EU-Zugang.
  4. Nachhaltigkeitsanreize
    Vergünstigungen für Hybrid-Antriebe, ESG-konforme Strukturen, Green Flag-Initiativen.

✅ Warum Malta nach wie vor ein relevanter Standort ist

  • Digitale Registrierung & schnelle Flaggenführung
  • IMO-konforme Flaggenpolitik, White-List-Status
  • Hohe internationale Akzeptanz bei Banken & Versicherern
  • Flexible Gesellschaftsmodelle (PCC, Ltd, Foundation)
  • Möglichkeit zur Flottenstrukturierung und Joint Ventures

⚖️ Malta vs. Kroatien – zwei Wege, ein Ziel

KriteriumMaltaKroatien
MwSt. bei Charter18 %13 % (Woche) / 25 % regulär
SubstanzanforderungHoch (zwingend bei EU-UBOs)Mittel
VerwaltungsaufwandHoch (jährlich)Mittel
Internationale AnerkennungSehr hoch (IMO, White List)Eingeschränkt
Flaggenrechtlicher Schutzumfassend (ISM/ISPS möglich)begrenzt (<500 GT einfacher)

Unsere Empfehlung: Wählen Sie Malta, wenn Ihre Yacht größer als 24 m ist, Sie international tätig sein möchten, und bereit sind, eine strukturierte, substanzbasierte Lösung umzusetzen.


📌 Für wen ist Malta heute sinnvoll?

Geeignet für Sie, wenn Sie …

  • eine Charteryacht professionell im Mittelmeer betreiben möchten,
  • internationale Strukturierung benötigen,
  • als institutioneller Eigner Wert auf regulatorische Akzeptanz legen,
  • bereit sind, echten wirtschaftlichen Inhalt in Malta aufzubauen.

Nicht geeignet, wenn Sie …

  • eine Yacht ausschließlich privat nutzen möchten (<24 m),
  • keine substanzielle Malta-Präsenz aufbauen wollen,
  • eine „Papierlösung“ ohne operative Realität anstreben.

📞 Lassen Sie uns sprechen

Seit 2012 begleiten wir Yachtstrukturen in Malta mit einem festen Partnerbüro in Valletta. Gerne prüfen wir mit Ihnen gemeinsam, ob Malta für Ihr Vorhaben die richtige Wahl ist.


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Lesen Sie dazu:

https://superyachtforum.eu/der-aktuelle-stand-zum-thema-yacht-leasing-steuern/

https://superyachtforum.eu/malta-verwendet-nun-aehnliche-leasing-konditionen-wie-italien-oder-frankreich-nur-fuer-grosse-yacht-mit-hohem-off-shore-anteil-sinnvoll/

Rechtliche und steuerliche Superyachtoptimierung >> ab S. 122  https://www.streifzugmedia.com/streifzug-yachting-2021/

Ein EU-Infringement und die Inkompatibilität des “Malta Yacht Lease Scheme”mit EU-Recht (EUGH/Mercedes Case) führte im August 2018 zu dessen Ende. Das nationale Recht Maltas hatte ein faktisches Finanzierungs-Leasing über Jahre als operatives Leasing eingestuft.

» Kommentar zu Rechtsdiskussionen um das alte Malta Lease Scheme 

Bei allen Malta Lease Angebot bleiben alle rechtlichen und steuerlichen Fragen aus Sicht des steuerlichen Wohnsitzlandes des Eigners/UBO bestehen: Durch fundamentale Rechtsänderungen auf EU-Ebene und Ratifizierung in den EU-Ländern sowie jüngeren Entscheidungen des BFH, im Bereich der Außensteuer sowie der verdeckten Gewinnausschüttung.

Das Problem ist nicht das Malta-Lease-Modell an sich, sondern seine rechtsichere Nutzung für Nicht-Malta-Bürger. Wir haben in einem internationalen Team länderübergreifend mehrere Wochen an einer Lösung gearbeitet, das Malta-Leasing-Angebot für EU-Bürger, die Nicht-Malteser sind, rechtlich und steuerlich weiter möglich zu machen. Die gefundene Lösung ist keine Änderung des gesetzlichen Malta-Yacht-Leasing-Modell-Angebots, sondern ein notwendig grundlegend neuer Weg seiner rechtssicheren Nutzung und Andienung – und dies individuell für jeden Fall gemäß dem im Wohnsitzland des UBOs geltenden Rechts gesondert. Darüber hinaus ist es wichtig, laufende Änderungen zu berücksichtigen. 

Ich kann es nicht oft genug betonen: Das Malta-Yacht-Leasing ist – egal in welcher Ausgestaltung ob vor oder nach 2018 – kein Produkt, das man im wahrsten Sinne aus dem Malta-Regal weg kaufen kann und alles ist gut. Im Gegenteil: Das Regal-Produkt hält keiner Prüfung stand, wenn es nicht aus dem steuerlichen Wohnsitzland heraus und der steuerlichen Situation des Eigners entsprechend gestaltet wird.

Für Deutschland u.a. entscheidend:

  • BFH-UrtBFH-Urteil vom 27.07.2016, I R 8/15, BStBl. II 2017, S. 214
  • BFH-Urteil vom 27.07.2016, I R 8/15, BStBl. II 2017, S. 214
  • EuGH-Urteil vom 04.10.2017, 164/16, DStR 2017, S. 2215 (Mercedes Case)